Beethoven: 2. Sinfonie, III. Satz Scherzo
Es ist kurz nach Ostern, die Straßen sind verlassen wie in einem apokalyptischen Zombiefilm und unsere letzte gemeinsame Probe liegt über einen Monat zurück (auf Letzteres konnten uns Filme nicht vorbereiten).
Wir haben uns gefragt, was wir in dieser ungewöhnlichen Zeit machen könnten. Sitzt jeder in der Probe nun 2 Meter weit entfernt von seinem Pultnachbar? Nein, denn selbst dann bliebe das Ansteckungsrisiko zu hoch. Die wöchentlichen Proben müssen also ausfallen. Eine gemeinsame Probe über Videochat ist technisch kaum möglich und auch über das Festnetz ist es schwierig, von zu Hause aus kollektiv zu proben. Das klappt alles beim besten Willen nicht.
In einer so ungewohnten Situation wenden sich viele der Musik zu, um dem doch jetzt sehr tristen Alltag zu entfliehen. Da kam uns eine Idee: Wir machen bei dem aktuellen Trend mit und veröffentlichen wie andere Orchester auch ein Video, für das sich jeder zuhause filmt, während er seine Stimme spielt. Das Ganze wird anschließend von einem Orchestermitglied zusammengeschnitten.
Gesagt, getan.
Am 10. April erhielt dann das ganze Orchester eine Mail von unserem Dirigenten. Darin hieß es:
„Um die probenfreie Zeit zu überbrücken, wollen wir gemeinsam den Anfang des dritten Satzes von Beethovens 2. Sinfonie mit einem virtuellen Orchester musizieren.”
Dies war eine ganz neue Aufgabe für uns. Statt gemeinsam zu musizieren wurden Notenständer zu Kamerastativen und die einzige Orientierung war eine Aufnahme der Wiener Symphoniker, die wir über Kopfhörer hörten.
Wir hoffen, dass wir Sie damit ein wenig über die abgesagten Konzerte hinwegtrösten können und würden uns freuen, Sie in Zukunft wieder bei einem richtigen Konzert begrüßen zu dürfen.
Aktuelle Informationen finden Sie hier auf der Webseite sowie auf Instagram und Facebook. Das obige Video ist das erste auf unserem Youtube Kanal, doch es wird sicherlich nicht das letzte sein. Abonnieren Sie doch gerne unseren Kanal, um kommende Projekte nicht zu verpassen.
Bleiben Sie gesund.
Schnitt und Tonmischung von Valentin Muchow
Text von Iris Depreux und Valentin Muchow