Nach einem Jahr voller großartiger Konzerte stand für das Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg wieder das traditionelle Laeiszhallenkonzert an.
Mit fanfarenartigen Klängen wurde das Konzert mit der 31. Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart, auch „Pariser Sinfonie“ genannt, eröffnet. Die Pariser im 18. Jahrhundert liebten es musikalisch laut und effektvoll. So kam es, dass Mozart zum ersten Mal in einer seiner Sinfonien Holzbläser sowie Hörner, Trompeten und Pauken zusätzlich zu den Streichern einsetzte. Das JSOA, unter der musikalischen Leitung von Sönke Grohmann, nutze dieses Meisterwerk voller Lebensfreude, Energie und musikalischem Einfallsreichtum als Auftakt in ein tolles Konzert.
Nach der Sinfonie ging es über zu einem „Fantasie-Walzer im spanischen Stil“, wie 1876 ein Musikkritiker über Camille Saint-Saëns Werk „Introduction et Rondo Capriccioso“ urteilte. Das spanisch angehauchte Werk widmete Saint-Saëns dem Virtuosen Pablo de Sarasate und heutzutage gehört es in jedes Repertoire eines Geigers. Die Violinistin aus eigenen Reihen, Anna Holtkamp, nahm die Herausforderung des Stückes an. Nach einer nachdenklichen, ruhigen Einleitung konnte die Solistin im Rondo Capriccioso alle in ihren Bann ziehen. Mit chromatischen Doppelgriff-Passagen, temporeichen Läufen sowie blitzartigen Arpeggien ließ Anna das Publikum staunen. Vielen Dank Anna für diesen großartigen Moment, den du mit deinem Auftritt in der Laeizshalle geschaffen hast!
Vor der Pause erfüllten französische Klänge abermals den Großen Saal. Die Orchestersuite „Masques et Bergamasques“ gilt als eines der erfolgreichsten Werke Gabriel Faurés. Der Komponist spielt musikalisch in dieser Suite mit der Sehnsucht der adeligen Gesellschaft nach der Idylle des Landlebens und der Rückkehr zur einfachen Natur. Das schnelle, aber leichte Thema des ersten Satzes brachte eine verträumte Stimmung in den Saal und die darauffolgenden zwei Tänze, ein ruhigeres Menuett und eine lebhafte Gavotte, rundeten die erste Konzerthälfte ab.
„Ein besonders interessanter Programmpunkt war die Aufführung von Schuberts I. Symphonie – ein wirklich wundervolles Werk, wenn man bedenkt, dass der Komponist ein ›Kerl‹ von gerade einmal 16 Jahren war. Sie besitzt melodischen Reichtum, ist berückend instrumentiert und weist keine Spuren eines Ungleichgewichts zwischen Inhalt und Form auf, das so häufig Kennzeichen von ›Frühwerken‹ ist.“
So urteilte „The Guardian“ am 09. Februar 1881 über Franz Schuberts erste Sinfonie. Die Sinfonie bildete den Abschluss des Konzertes und eine feierlich anmutende Adagio-Einleitung des ersten Satzes eröffnete die zweite Konzerthälfte. Ein Paukenwirbel kündigt das Allegro-Vivace und sein Hauptthema an und nach einem Tutti-Schlag eilt es gleichsam los mit der Intention eines musikalischen Aufbruchs. Das Publikum erfreute sich an sanglich-einfachen Legato-Melodien sowie vielfältigen Themen, die stellenweise in dem Satz nochmal aufgegriffen wurden.
Der zweite Satz, der geprägt von einem wiegenden 6/8-Rhythmus ist, ließ den ein oder anderen verträumt mitschaukeln. Die instrumentalen Farbklänge des Orchesters überzeugten mit innigen, sanglichen, lieblichen, aber auch etwas melancholischen Melodien. Dass das JSOA aber auch Tänze spielen kann, wurde im dritten Satz erneut gezeigt. Der Satz war geprägt von tänzerischer Leichtigkeit sowie voranschreitenden Bassstimmen. Akzente in der Melodiestimme aber auch die Klangfülle des Menuetts zeigten wieder die Vielfältigkeit, die Schubert in dieser Sinfonie vereint hat.
Mit einem lebhaften und energiegeladenen letzten Satz wurde das Konzert schließlich beendet.
Es war uns wieder eine große Ehre, in dem Großen Saal der Laeiszhalle spiele zu dürfen und wir freuen uns auf unsere nächsten Konzerte.
von Lena Mackel und Hanne Gerckens